10-Jahre-Unisana
10 Jahre Unisana – Praxiszentrum für Gesundheit und Begegnung
Als mir irgend wann im letzten Jahr bewusst wurde, dass wir mit der Praxis in unser 10. Jahr gingen. Da war ich im ersten Moment schon geplättet, 10 Jahre sind ja schon vorzeigbar.
Jeder Unternehmer träumt natürlich davon, so ein Jubiläum zu erreichen, aber wenn es dann Wirklichkeit wird, ist das für ein Kleinunternehmen schon gigantisch. Wenn man dann noch anfängt alles Revue passieren zu lassen und sich erinnert, was man alles versucht, gemacht und durchgestanden hat kommen Gefühle aus Freude, Stolz und Zufriedenheit.
Wie es angefangen hat
In meiner Vision sah ich viele unterschiedlich arbeitende KollegInnen in beratenden und therapeutischen Berufen in einer Praxis.
In der Vorplanung hatte ich noch nicht wirklich eine Vorstellung wie das zu realisieren sei. Aber ich wollte es und begann Ideen zu sammeln und dann entsprechend mit Informationen, z. B. zu Bedarf, gesetzliche Vorgaben etc. zu ergänzen. Irgend wann stand fest, es sollte ein Gesundheitszentrum werden mit dem Haupt-Schwerpunkt Physiotherapie, Fusspflege sowie Massage- und Entspannungsangeboten. Damit starteten wir im November 2008.
Try and Error
Wir machten Werbung, versuchten Kontakte aufzubauen und schauten uns nach Kooperationen um. Aber es lief nicht so richtig an und es fühlte sich auch nicht 100 % gut an.
Was mir in dieser Zeit, als wir uns bei Kollegen oder anderen Praxen vorstellten extrem aufgefallen war, man bekam immer das Gefühl von viel Distanz nach dem Motto man könnte ja Konkurrenz sein. Das empfand ich als sehr irritierend und schade. Ich finde aus dem Grund bleibt sehr viel Potenzial auf der Strecke. In Kooperation und/oder Gemeinschaft gibt es für alle Beteiligten viel mehr Möglichkeiten und wie ich finde Positives.
Da es nicht befriedigend lief, kam der Zeitpunkt zu entscheiden wie es weiter gehen sollte. Das Quäntchen Glück kam zu Hilfe, denn ich traf zur rechten Zeit die richtigen Menschen. Es gab regen Austausch, erneute Ideensammlung, Gedankenspielereien, Abwägen, … aufhören oder neu aufgestellt weiter machen. Da ich zu den Menschen zähle die nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen und die Unterstützung durch meinen Mann gesichert war, ging es weiter.
Als erstes musste ein neuer Name gefunden werden, das ging relativ gut, da wir damals in der Nähe der Universität waren und den Schwerpunkt auf Gesundheit hatten, bot sich Uni und Sana = Unisana an, damit hatten wir auch ein Logo.
Aus dem Gesundheitszentrum wurde im Mai 2009 das Unisana Praxiszentrum für Gesundheit und Begegnung
Der Schwerpunkt lag jetzt auf der Vermietung der Räume, Angebote zu Gesprächsrunden mit unterschiedlichen Themen und regelmäßigen Kursangeboten. Wieder ging es los mit Werbung, zum einen mit gebräuchlichen Maßnahmen Anschreiben an Therapeuten und Therapeutenschulen, Aushänge und Teilnahme an Gesundheitsmessen, und zum anderen dieses Mal intensiv über das Internet mit Homepage, Suchmaschinenoptimierung und Google Anzeigen.
Peu a peu nahm das Schiff seine Fahrt auf. Mal mehr mal weniger flott, aber es ging immer vorwärts. Durchweg gab Brainstorming was zu tun war bzw. noch helfen könnte. Die Räume wurden umfunktioniert um mehr Möglichkeiten zu haben die unterschiedlichsten Angebote anbieten zu können. Das Konzept wurde immer wieder überarbeitet.
Es wurde erneut in den Räumen umgebaut und dann war die Grundstruktur so weit klar und wurde gut angenommen.
Veränderung von Nöten
Irgendwann reichten die räumlichen Gegebenheiten nicht mehr aus, einerseits wegen mangelnder Kapazitäten, andererseits wegen der Lautstärke direkt an einer viel befahrenen Straße. So entschlossen wir uns nach anderen Räumen Ausschau zu halten. Das war nicht so einfach wie gedacht, da es gewisse Kriterien gab, die erfüllt sein sollten:
Zentral gelegen und trotzdem ruhig
genügend Platz, mit Räumen in unterschiedlichen Größen
nichts alltägliches
und ganz wichtig für mich, das Haus und die Räume mussten mir ein gutes Gefühl (ohne Beklemmung, keine negative Ausstrahlung) vermitteln.
1 Jahr lang schauten wir in Köln die unterschiedlichsten Objekte an, auch in Neubauten, mit Topausstattungen und allem sonstigen möglichen Schnick-Schnack. Allerdings wollte ich nur Raumbesichtigungen in Häusern die mir ein gutes Bauchgefühl vermittelten. Im Großen und Ganzen habe ich mehr Objekte von außen als von innen besichtigt! Dann fanden wir unsere jetzigen Räume bzw. ein ganzes Haus in einem Hinterhof. Das war fast zu schön um wahr zu sein. Es war ein Altbau ohne sonderlichen Komfort aber mit einem gewissen Flair und ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl das bis heute anhält. Wenn ich dort bin fühle ich mich wohl und vergesse dann auch schon mal die Zeit. Ja und so sind wir hier im September auch schon 6 Jahre.
Als wir uns mit den Räumen sicher waren wurden unsere Mieter über unsere Umzugspläne und Veränderungen unterrichtet. Es hat uns riesig gefreut, dass fast alle mit umziehen wollten. Einige sind uns bis heute treu!
Dann ging es an die gründliche Planung für Renovierung und Umzug, da ja der Praxisbetrieb für unsere Mieter nicht pausieren sollte. Wir hatten kein Riesenbudget zur Verfügung und so renovierten wir die neuen Räume in Eigenregie, während in den alten Räumen der Betrieb weiterlief. Für die Renovierung und Umbau hatten wir knapp 2 Monate Zeit. Mein Mann und ich haben dann unseren Jahresurlaub mit Handwerker-Arbeiten zugebracht. Es war sehr, sehr viel Arbeit, wie das in einem Altbau so ist, klappt vieles nicht auf Anhieb und man sollte immer auf das ein oder andere Erlebnis gefasst sein. Wir hatten ab und an Hilfe von Freunden, doch die Zeit lief – gefühlt – immer schneller. Der Umzug war eine Wochenendaktion, freitags wurde noch in der alten Praxis gearbeitet und montags ging es in der neuen weiter. Es hat dann auch noch ein paar Wochen gedauert, bis zum einen wirklich alles fertig war und zum anderen bis sich alles praktikabel eingespielt hatte.
Die neuen Räume gaben uns die Möglichkeit verschiedene Mietmodelle zu erarbeiten, um unterschiedlichste Bedürfnisse abzudecken und mehrere Arbeitsbereiche anbieten zu können: Ärztliche, psychologische und psychotherapeutische Berufe, HeilpraktikerInnen, HeilpraktikerInnen Psychotherapie, therapeutische Berufe (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Massage u. ä.), sowie aus den Bereichen Kosmetik, Beratung, Coaching, Kurse, Schulungen ….
Aber nicht nur die Vermietung lag jetzt im Vordergrund, sondern auch die Möglichkeit zu bieten, sich mit anderen Kollegen auszutauschen, zu vernetzen, nach außen zu präsentieren usw.
Netzwerk
Mittlerweile gibt es ein Mieternetzwerk, man trifft sich 1 x im Monat und tauscht sich aus über die unterschiedlichsten Themen bzw. was einen gerade beschäftigt wie
Marketing
therapeutische Ansätze
Möglichkeiten
Ideen
gemeinsame Projekte zu Gesundheitsthemen
Zudem bietet das Netzwerk die Möglichkeit die Kollegen besser kennen zu lernen – über eine kurze berufliche Vorstellung, Kurzvortrag etc. und wenn man mag ein wertfreies, liebevolles Feedback über sich und seine Arbeit zu erhalten. Und nicht zu vergessen organisieren wir regelmäßige Veranstaltungen wie:
Tag der offenen Tür mit Vorträgen und Informationsständen,
einen Thementag mit Kurzvorträgen von unterschiedlich arbeitenden Therapeuten zu einem bestimmten Thema,
Kurzvorträge und Informationsveranstaltungen.
Zusammenfassung
Mittlerweile sind wir seit 6 Jahren in den neuen Räumen und Unisana ist eine eingetragene Marke. Unsere Klientel hat die unterschiedlichsten Beweggründe bei uns anzumieten. Es gibt Dauervermietung mit fest geblockten Zeiten, regelmäßige Anmietung ohne Dauermiete, Anmietung für wöchentliche Gruppenarbeit, sporadische Anmietung bei Bedarf, Anmietung für Wochen-Seminare/Workshops/Schulungen. Da wir es unkompliziert und flexibel halten ist für die unterschiedlichsten Menschen die Möglichkeit gegeben bei uns zu arbeiten. Bei uns findet sich kein kühl gestyltes Business-oder Verschnörkeltes-Ambiente sondern ein neutral-praktikables Umfeld.
Einige Mieter sind bereits seit Jahren bei uns und das spricht für sich. Andere nutzen uns zum Ausprobieren, ob es mit der Selbstständigkeit klappt ohne das sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten, und wieder andere haben sich nach einer gewissen Zeit so fest aufgestellt, dass sie eigene Räume anmieten können. Es gibt also immer Bewegung in unserer Klientel und das finde ich immer wieder spannend, interessant und es wird nie langweilig.
Egal welche Gründe im Vordergrund stehen, es ist immer wieder ein tolles Gefühl ein Angebot machen zu können damit Menschen, die in therapeutisch-beratenden Berufen tätig sind, ihre Arbeit anbieten können. Die positiven Rückmeldungen motivieren immer wieder, weiter zu machen und kreativ zu bleiben und mit einigen unserer Mieter hat sich im laufe der Jahre ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt.
Danke dafür!
Autorin
Ulrike Deutsch Gesundheitsberaterin
Anregungen und Fragen gerne gerne per Mail an deutsch@unisana-koeln.de
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