Veränderungen können es in sich haben

Veränderung

dieses Foto zeigt YES im Sand geschrieben

„Ein Optimist ist ein Mensch, der alles halb so schlimm oder doppelt so gut findet.“

Heinz Rühmann

Als sich vor 2 Wochen die Ereignisse überschlugen, kam ich mir vor wie in einem schlechten Science Fiction Film. Man hat ja ähnliches in Filmversionen schon gesehen, aber das man das selber durchlebt, hätte wahrscheinlich keiner von uns gedacht. Wir sind gerade einem Umbruch unterworfen, der dem Wort „Veränderung“, noch einmal eine ganz andere Gewichtung gibt.

Veränderung ist ja generell gut und auch notwendig. Wenn sich nichts verändert oder wir etwas verändern, treten wir sozusagen immer auf der gleichen Stelle und können uns nicht weiterentwickeln. Trotzdem fällt uns Veränderung schwer.

Warum ist das so?

Unser Gehirn liebt Gewohnheiten, regelmäßige Abläufe müssen nicht gesondert durchdacht oder geplant werden und es bleiben freie Kapazitäten für Unvorhergesehenes. Zudem belohnt unser Gehirn unsere Automatismen auch mit der Ausschüttung von Glückshormonen.

Wenn wir etwas verändern wollen, braucht das Zeit und auch eine gewisse Anstrengung. Wir müssen es immer und immer wieder „bewusst machen“, bis es zu einem Automatismus wird. Wenn wir darin einen großen Vorteil sehen oder bemerken, dass das gut für uns ist, fällt es leichter, wir bleiben motiviert. Im umgekehrten Falle, wenn wir nicht direkt den Vorteil oder das Positive erkennen, boykottieren wir uns selbst und finden Ausreden, alles so zu lassen wie es ist.

Dann gibt es aber auch noch den Unterschied, ob wir die Veränderung wollen oder ob sie uns sozusagen aufs Auge gedrückt wird.

Wenn die Veränderung von uns gewollt ist, können wir aktiv agieren, also den Schritt gehen um etwas aktiv zu verändern, selber zu entscheiden, wie, wann und wo wir etwas tun.

Kommt die Veränderung allerdings von außen, sprich, wir haben keinen oder nur minimalen Einfluss, z. B. durch unvorhergesehene Ereignisse, Krankheiten etc., können wir erst mal nur reagieren. Das vermittelt uns das Gefühl nicht selbstbestimmt, passiv ausgeliefert, und in unserer Entscheidungsfreiheit beschränkt zu sein.

Das löst erst mal diverse Gedanken und Gefühle aus, wie null Motivation, Stress, Angst bis zu depressiven Verstimmungen. Das durchleben wir alle, nur gehen wir unterschiedlich damit um.

Wie läuft Veränderung ab?

Veränderung unterliegt einem Prozess den wir durchmachen müssen, um am Ende die Veränderung zu erreichen und annehmen zu können.

Die vier Phasen zur Veränderung sind

  1. Akzeptanz
  2. Positives erkennen in der gefühlten Irrealität
  3. Loslassen um Neuorientierung zu ermöglichen
  4. Veränderung zulassen und weitergehen

1. Am Anfang wollen wir es nicht wahrhaben. Wir verschließen die Augen davor und glauben, wenn wir sie wieder aufmachen bzw. Aufwachen ist alles wieder gut, es war alles nur ein böser Traum.

2. Es war aber kein Traum. Die Veränderung wird uns jetzt erst richtig bewusst und löst mannigfaltige körperliche uns seelische Reaktionen aus. Gefühle von Hoffnungslosigkeit bis zu Verzweiflung, Gedanken an das was wir jetzt nicht mehr haben können, Angst, Wut …. Wir stellen uns Fragen, „Warum nur……, Wie schön wäre es, wenn…..“ Das kann soweit gehen, dass wir körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Herz-Kreislauf- oder Magen-Darm-Beschwerden bekommen.

3. Haben wir Schritt 2 für uns so weit verarbeitet, dass wir erkennen, es ist nicht alles schlecht sehen wir irgend wann wieder Licht am Ende des Tunnels. Wir schöpfen Hoffnung und glauben wieder die Kontrolle zu haben. Wir schauen nicht mehr so sehr darauf, was wir nicht mehr haben, sondern nehmen die Gegebenheiten gefühlsmäßig und gedanklich an und ebnen den Weg zu Schritt 4.

4. Wir schauen jetzt wieder überwiegend nach vorne und wenn es gut läuft schaffen wir es sogar, der Veränderung auch etwas Positives zu entlocken.

Veränderung kann erst mal nur eine Belastung sein, wir müssen Sie Schritt für Schritt abarbeiten. Da hilft es auch nichts, wenn man sich immer wieder sagt oder bewusst macht, dass es notwendig und richtig ist. Jeder einzelne muss das erst Durchleben und für sich und seine Welt klar haben bzw. in Einklang bringen.

Warum fällt es dem einen leichter als dem anderen?

Menschen sind alle unterschiedlich „gestrickt“, wie wir mit Veränderungen umgehen wird u. a. beeinflusst von unserem Persönlichkeitstyp (Big Five), unserer Resilienzfähigkeit und unserer Lebenseinstellung.

Mit Veränderung kommen Menschen eher gut zurecht, wenn Sie

  • offen für Neues und emotional stabil sind,
  • gute Resilienz (seelische Widerstandskraft)
  • eine optimistische Lebenseinstellung haben
  • im Kopf jung und beweglich geblieben sind.

Die Persönlichkeitstypen sind zwar nicht in Stein gemeißelt, aber dort sind nur hier und da Veränderungen möglich.

Bei der Resilienz und der Lebenseinstellung ist das schon anders, die erwerben wir bzw. man kann Sie erlernen. Somit kann man sie auch verändern.

Wie geht es Ihnen mit Veränderung? Gehören Sie zu den Menschen die das gut verarbeiten oder tendieren Sie eher in die andere Richtung? Bei Fragen oder Unterstützungsbedarf schreiben Sie mich gerne an!


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